Ich habe von Daniela von Sachen-zum-machen Stoffmalfarben zum Testen bekommen, da sie sich überlegt, ihr Shopsortiment zu erweitern.
Mittlerweile hab ich mit verschiedensten Herstellern meine Erfahrungen gesammelt und schon einiges ausprobiert.
Als die Farben bei mir ankamen (...schwarz-rot-gold/gelb...ist das eine Anspielung auf meine deutsche Ehrlichkeit? *lach ) erinnerte mich die Aufmachung der Flaschen sehr, an das Weiss und das Schwarz aus meinem Fundus, welches zu meinen derzeitigen Favoriten gehört.
Ich kaufe mein Weiss in unserem Bastelshop einfach unter dem Herstellerlabel Rayher.
Spannend sind die verschiedenen Grössen bzw. Füllmengen der Flaschen.
Was aber beide (im Grunde entschloss ich in diesem Moment bereits für mich, dass es höchstwahrscheinlich ein und dieselbe Farbe ist) haben, ist die Tatsache, dass sie nicht fixiert werden müssen.
Was heisst das?
Normalerweise werden viele Stoffmalfarben mit Wärme oder Hitze fixiert.
Bei Edding reicht ein Bügeleisen. Bei Marabu auch oder man bäckt die Farbe im Ofen ein.
Hier aber reicht es, die Malerei nur 48-72 Stunden trocknen zu lassen.
Ich fixiere grundsätzlich jede Malerei im Ofen, weil ich oft auch Hersteller mische, aber dazu später mehr.
Bei meinem ersten Test, verglich ich trotzdem beide Farbflaschen gleichzeitig, damit ichmeine Vermutung bestätigen konnte.
Auch die Konsistenz der Farben ist gleich: schwarz von Daniela - weiss von mir.
Übrigens ist das zuckersüsse Ameisendesign auch von Daniela und ich fand das als Testvorlage sehr passend :)
Hierzu gleich mein erster Tipp an Euch, wenn Ihr aus Jersey bzw anderen elastischen Stoffen malt:
Steckt Euch die Strickware gut auf einem glatten Kartonrest fest.
So verrutscht Euch am wenigsten.
Jetzt habe ich den Stoff trocknen lassen und dann bei 40 Grad Pflegeprogramm gewaschen.
Das ist mein Standardprogramm und ich bin der Meinung, dass eine Stoffmalfarbe 40 Grad ab können muss!
Ernüchterung beim Ergebnis:
Das war ich ja gar nicht gewohnt!!
Mein Weiss hielt so sogar noch schlechter als Danielas Schwarz.
Bei genauem Hinsehen ist aber auch dieses Ergebnis nicht zufriedenstellend.
Was konnte der Grund sein?
Ich hatte tatsächlich nur die Mindesttrockenzeit von 48 Stunden eingehalten.
Der Hersteller gibt an, die Kleidung nachher auf links zu waschen.
Das habe ich nicht, denn der Zuschnitt war ja noch nicht vernäht.
Ich backe grundsätzlich meine Malereien ein, aber der Test erforderte ein Ergebnis nach Anleitung.
OK, neuer Versuch! Diesmal auf dunklem Jeans um Euch die Leucht- und Deckkraft der Farben zu demonstrieren.
Auf malerische Qualität habe ich dabei jetzt weniger geachtet.
Einmal mit Schablone - die Farbe ist nicht so intensiv, da sie mit einem Schwamm aufgetragen wurde. Bei weiterem tupfen wäre das leuchtender ;).
Mit Pinsel sieht man die Deckkraft sehr gut.
Der Phönix wurde gebacken, zusammen mit einer überarbeiteten Ameisenversion und das Schablonenmuster habe ich tatsächlich 72 Stunden trocknen lassen.
Die Bilder sind nicht die besten, da frisch auf der Leine aber ich kann Euch bestätigen:
Alles tiptop!
Gebacken hält alles super - wie ich das auch von meinen diversen anderen Bildern gewohnt war.
Aber auch die getrocknete Variante hielt, was sie versprach:
Was ist nun das Fazit?
1.
Ich persönlich kann nur empfehlen, die Farben grundsätzlich zur Sicherheit im Ofen zu fixieren.
Gerade, wenn ich Sachen verschenke oder auf andere Weise weiter gebe, gibt mir das eine grössere Sicherheit.
Ich backe dazu immer auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Backofen bei 150 Grad 8 Minuten ein, nachdem ich die Malerei über Nacht trocknen lies.
Andererseits bin ich froh, dass es die Möglichkeit gibt, die Sachen eben nicht fixieren zu müssen.
Wenn ihr z.B. im Nachhinein eine Tasche verschönert oder Chucks bemalt, dann würde ich die natürlich nicht in den Ofen geben.
Somit finde ich die die Möglichkeiten um einiges grösser als bei anderen Herstellern!
2.
(und das sind jetzt gleichzeitig Tipps)
Die Konsistenz der Farbe eignet sich sehr gut für Schablonentechnik. Ich benutze dafür gern einen temporären Sprühkleber und einen Schwamm, mit dem ich die Farbe auftupfe.
Ein Schwamm nimmt überschüssige Farbe auf und gibt sie Stück für Stück ab.
Mit einer Schablone kann man beliebte Designs in vielen unterschiedlichen Farben machen oder eben auch mal einen Taschendeckel passend zu einem Shirt oder Schuhen designen.
Ich habe auch Siebdruckschablonen getestet, dafür braucht ihr aber ein wenig mehr Erfahrung.
Die Farbe ist meiner Meinung nach zu Flüssig dafür, so dass sie durch das feine Netz unter die Schablone läuft.
Eine Möglichkeit aber ist (das hat bei mir gut funktioniert), die Farbe in ein Gefäss zu geben und eine Zeit lang abtrocknen zu lassen, dass sie dickflüssiger wird. Allerdings müsst Ihr dann wirklich sehr schnell und sehr gut,gleich nach dem Druck die Siebdruckschablone auswaschen, sonst verklebt Euch das Netz.
Hier ist noch ein Tipp von mir, wie Ihr ganz einfachste Schablonen selbst machen könnt:
mit Papier oder mit Aennis Freezerpapier- Methode
3.
Die Farbe lässt sich wirklich sehr gut mischen durch ihre Konsistenz und wer sparen will, kann ich viele Farben selbst an mischen. Allerings sollte man die Menge gut berechnen und lieber ein wenig mehr vorbereiten, als nachher neu mischen zu müssen.
Ihr könnt auch super damit Schwarzweissstoffe aufpeppen:
4.
Mit feinen Pinseln kann man auch sehr gut exakte Linien ziehen und z.B. Buchstaben schreiben.
Noch lieber benutze ich dafür eine Stifteform, in die ich die Farbe fülle, die eine feinere Spitze hat.
6.
Pflege:
Insofern ihr die Möglichkeit besteht, Euer Kleidungsstück auf links zu waschen, so tut dies.
Ansonsten empfehle ich bei grossen Sachen wie Taschen oder Schuhen einen Kissenbezug.
Hier seht Ihr einen Pulli, bei dem ich tatsächlich nicht jedes Mal darauf geachtet habe, ob er gewendet in die Wäsche kam oder nicht, aber das ist das Ergebnis nach ca. 20 Maschinenwäschen à 40 Grad. Der Pulli wird heissgeliebt, viel getragen und somit viel gewaschen.
Obwohl die Farbe sehr dick auf dem Jersey "liegt" gibt es kaum bis keine Abnutzungsspuren.
Ich selbst habe eins meiner allerersten bemalten Shirts schon unzählige Male in der Wäsche gehabt und das ist mittlerweile etwas bröckelig...ok.
Das darf aber nach einem Jahr regen Gebrauchs auch sein, oder?
5.
Das Beste aber ist für mich die "Verdünnbarkeit mit Wasser".
Wenn ich meine Löwen oder den Hirsch gemalt habe, entstand so ein Bild nicht sofort aufs erste Mal.
Erst vorgestern habe ich einen Wolf gemalt und beginne immer mit einer sehr dünn angemischten Farbe.
So kann ich Vormalen, skizzieren und sobald mir etwas gefällt mit mehr Farbe festhalten.
Die verdünnte Farbe verblasst nämlich mit der Zeit und zieht in den Stoff, so dass ich auch mal einen falschen Strich riskieren kann, ohne gleich alles in die Ecke zu werfen.
Mit immer mehr unverdünnter Farbe gehe ich dann schichtenweise über den Stoff.
Meine Konturen male ich mit einem schwarzen Stoffedding nach, aber auch manchmal mit einem feinem Pinsel.
FERTIG!
Wichtig ist dabei nicht mal Talent sondern MUT!
Traut Euch an die Sache ran!
Auch ich habe beim Wolf 5 Mal übermalen müssen, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.
Und davor war auch nicht jedes Bild perfekt.
Übung macht den Meister...und so...wisst Ihr ja :)
IN naher Zukunft wird es höchstwahrscheinlich eine Sammelbestellung von Sachen-zum-machen über Xenias Seite wiiberchram geben.
Ich halte Euch zumindest über Facebook darüber auf dem Laufendem.
Ich kann gerade meinen Schweizer Lesern diese Sammelbestellungen (auch in anderen Bereichen) immer ans Herz legen, denn das lohnt sich sehr und macht irre Spass, viele neue Dinge zu entdecken.
Frei nach dem Motto:
Wer spart ist feige!
:P
***
DANKE fürs Durchhalten bis hierher.
DANKE Daniela, fürs testen lassen.
Vielen Dank für die tollen Tipps, dein Wolf, toll. Ich war grad heute welche live anschauen.
AntwortenLöschenLieben Gruß,
Petra
Liebe Melli!
AntwortenLöschenDanke für den ausführlichen Test und Bericht! Ich liebe deine Art zu malen und auch die Ameisen sind super knuffig. Mein Mann nannte es 'Extremsport für Ameisen'. *gg*
LG, Rike
Du bist wirklich eine tolle Künstlerin, die Bilder sind phantastisch. Liebe Grüße Nadine
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